Was
haben die Namen Pia Ockenfels, Susanne Batram, Martina
Brück-Posteuka, Yvonne Laufenberg, Frank und Ingrid Jung, Arno und
Ute Hastenteufel, Ute Bruns, Ulf Huppertz, Ester Kröber, Elke
Gerber-Eckert, Frauke Güntzel, Christine Serocka, Karin Exner und
Sigrun Schumann, Albert
Wingenter, Jutta Häger, Susanne Dedden, Anja
Bogott und Hilde Schaal gemeinsam?
Es
sind einige der KeramikerInnen, die ihr Werkstätten in
Rheinland-Pfalz haben und sie an dem „Tag der offenen Töpferei
2013“ öffnen. Keramik einmal da erleben, wo sie entsteht, dazu
besteht am 09. und 10. März 2013 von 10 bis 18 Uhr deutschlandweit
dieMöglichkeit.
21
Werkstätten in RLP, über 500 deutschlandweit laden den Besucher
ein, den Keramikern einen Blick über die Schulter zu werfen, neue
Arbeiten zu entdecken und vielleicht das eine oder andere Objekt und
Gefäß für den eigenen Garten, das Haus oder den morgendlichen
Kaffee zu erwerben.
Verteilt
sind sie zwischen Bad Hönnigen, Trier und Bad Kreuznach. Ihre
Keramik reicht von farbenfrohen Tieren bis strenge Gefäßformen über
Figuren, Objekte, Tassen, Leuchter, Vasen, mal farbfroh, mal dezent
hell und zart dekoriert. Das Spektrum der gezeigten Werke ist
weitgefächert, bietet für jeden etwas und zeigt die Bandbreite der
gegenwärtigen Keramik.
Wie
das alles erleben? Unser Vorschlag: 2 Tage, 2 Touren, eine an der
Mosel entlang und eine Rheinaufwärts.
Beginnend
in Höhr-Grenzhausen in der Werkstatt von Ute und Arno Hastenteufel.
Dort lassen sich die Rakuarbeiten der beiden Keramiker erleben.
Inspiriert durch die Aufenthalte in Asien und Afrika lernten sie die
archaische Formen der Keramik kennen und schätzen. Heute sind sie
oft Quelle ihrer Inspiration aus der sie eine zeitgemäße und
persönliche Bildsprache entwickeln.
Wenige
Kilometer weiter in Grenzau, lassen sich die Arbeiten von Ester
Kröber in Richtung Nauort im Bahnhof Grenzau entdecken. In dem
idyllischen Ort präsentiert die Keramikerin ihre Werke in und um
einen alten Bahnhof. Ihre salzglasierte Gefäßkeramik und die
Objekte geben dem Betrachter Gelegenheit kombinierte
Geschichten zu bestaunen.
Hier wird die traditionelle Technik modern interpretiert, ob Gefäß
oder Skulptur, es sind die kleinen Besonderheiten, die
unterschiedlichen Blautöne, die jedes Gefäß oder Objekt zu etwas
Besonderem werden lassen.
Das
Motto an
- sehen, be-tasten, mit - gestalten, an – sprechen trifft auch für
das „Ton Haus“ in Hilgert und die Arbeiten von Ulf Huppertz zu
und zieht sich wie ein roter Faden durch die Werkstatt.
Wenige
Kilometer entfernt in Leutesdorf im Landkreis Neuwied in der
Werkstatt von Pia Ockenfels lassen die farbenfrohe Gebrauchskeramik,
die geselligen Tiere und die dekorativen Säulen für den Garten die
Alltagsgedanken verschwinden. Weiter nördlich in Bad Hönnigen in
der Werkstatt von Jutta Häger überwiegen fröhliche, strahlende
Farben. Gefäßkeramik, kleine Figuren strahlen hier um die Wette.
Ähnlich farbenfroh kommen die wasserspeienden Tiere daher, die sich
in der Werkstatt von Ute Bruns in Lehmen / Mosel wohlfühlen.
Nicht
weit ist es von Lehmen hoch aufs Maifeld. Dort in Münstermaifeld-Mörz
ist Martina Brück mit ihrer „kleinen Töpferei“ zu Hause. Sie
umschreibt ihre Arbeit mit den Worten: „Tönernes für Haus, Herd
und Herz in historischem Ambiente“.
Kurz
vor der Burg Eltz in Wierschem bei „Pott und Deckel“ in der
Werkstatt von Yvonne Laufenberg verzieren dann Fantasiefiguren
Kannen, Dosen...
Weiter
stromaufwärts begegnen Keramiklieberhaber der Töpferei Serocka in
Kellberg. Keramik für Haus und Garten stehen hier im Mittelpunkt.
Der
erste Tag lässt sich in Trier in den Werkstätten von Frauke Güntzel
und Elke Gerber-Eckert stilecht beenden. Sehr gegensätzlich arbeiten
die beiden Keramikerinnen. Große, standfeste Fantasiefiguren
entstehen in der Werkstatt von Frauke Güntzel. Fast schon verspielt
wirken daneben die Einzelstücke, z.B. Tassen mit Füßchen und
zarten Dekor, von Elke Gerber-Eckert.
Eine
zweite Tour führt an Vater Rhein entlang. Beginnend
vor dem Tor zum Weltkulturerbe Mittelrhein, in Vallendar in der
Werkstatt von Susanne Dedden. Hier erwacht der Frühling, wird
begrüßt und gefeiert. Farbenfroh und gleichzeitig sehr zart wirken
die Arbeiten der Keramikerin. Es sind Gefäße für die schönen
Momente im Alltag.
Wenige
Kilometer stromaufwärts am Fuße der Festung sind die zarten,
hellen, kraftvollen Arbeiten von Anja Bogott, Linda Rönsberg und
Cornelia Hinkel zu sehen. Im HAUS 121 und in der Kunstbackstube
zeigen die Keramikerinnen passend zur Jahreszeit Keramiken und
Grafiken zum Erwachen der Natur, die der aufmerksame Betrachter auf
seinem Weg nach Boppard und in der Werkstatt von Susanne Bartram
erleben kann.
Auf
dem Weg in die Töpferei auf der Heide führt der Weg vorbei an
Pfalzfeld. Hier arbeiten zwei Keramikerinnen, Sigrun Schumann und
Karin Exner, die sowohl in der Gefäßkeramik zu Hause sind wie auch
in der Skulptur. Köpfe oder Schalen mit Fossilenabdücken schmücken
hier den Tisch.
Weiter
geht die Töpfertour nach Müchwald, zwischen Simmern und Bad
Kreuznach im Hunsrück lassen sich Werkstätten entdecken, die
ähnlich und doch verschieden sind. Die Töpferei auf der Heide von
Frank und Ingrid Jung fertigt zeitgemäße Gebrauchs- und
Gartenkeramik, immer geschmackvoll präsentiert im modernen
Ausstellungsraum.
Im
gleichen Ort ist der Struthof zu finden. Hier arbeitet seit vielen
Jahren Albert Wingenter. Graublau, salzglasiert früher und auch
heute noch eng mit der Region verbunden ist die Gefäßkeramik der
Werkstatt, die es bereits seit 6. Generationen gibt.
Nur
wenige Kilometer entfernt dominieren wieder leuchtende Farbenspiele
mit hellen Naturtönen die Arbeiten von Hilde Schaal.
Weitere
Werkstätten sind in Dickenschied, Königsau und Bockheim. Auch hier
steht das Keramikhandwerk im Mittelpunkt.
Teilweise
in Familiebetrieben wie bei Manfred und Heike Weigel, die in ihrer
Werkstatt neben Gefäßenkeramiken auch Skuplturen fertigen.
Geometrisch, streng wirken die Würfel, die reduzierend gebrannt
sind.
Ganz
anders die Werkstatt Seifert, ein Familienbetreib seit mehreren
Generationen. Blaue Keramik mit weißen Mustern und Namen domieren
die Arbeiten des Unternehmen in Königsau.
Die
zweites Tagestour endet Bockenheim.
Ines
Segger arbeitet hier im Tonhaus.
In der Rakutechnik entstehen hier Tier, Schale, Obejekte. Sie runden
das Keramikwochenende ab und lassen interessierte Besucher neugierig
auf das nächste Keramikwochenende schauen, denn auch 2014 wird es
wieder heißen: Wir laden Sie herzlich ein, mit uns die Keramik am
„Tag der offenen Töpferei“ zu feiern.
Die
Pallette der Werkstätten, der Techniken und der Arbeitsweisen zeigt
die große Vielfalt der Keramik in Rheinland-Pfalz.
Vergessen
und doch ein Teil des alltäglichen Lebens ist die Keramik.
Sie
steht deutschlandweit an dem zweiten Märzwochen im Mittelpunkt.
Interessierte
können den KeramikerInnen über die Schultern schauen oder ihre
Kreativität an dem Wochenende ausleben. Z.B. beim Kindertöpfern in
Schlierschied, Lehmen, Höhr-Grenzhausen, Leutesdorf und
Münster-Maifeld oder bei den ersten Versuchen an der Töpferscheiben
in Boppard oder vormittags in Schlierschied.
Ein
Besuch bei den Keramikern in RLP lohnt sich alle mal. Erst recht da,
wo sie entstehen, die Tassen, Teller, Vögel, Brunnen und Figuren.